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Jersey – Stoffkunde mit Näh- und Pflegetipps

8. Apr 2021 | Nähen | 0 Kommentare

In der monatlichen Beitragsserie über verschiedenste Stoffarten möchten wir dir unterschiedlichste Formen und Varianten bestimmter Stoffe zeigen. Nützliche Tipps und Tricks zur Verarbeitung können euch bei eurem nächsten Projekt helfen. Heute stellen wir dir einen der beliebtesten Stoffarten überhaupt vor: Jersey!

Jersey als Wirk- oder Maschenware

Im Gegensatz zu Viskosestoff, Seide oder Baumwolle ist Jersey keine spezielle Stoffart aus einem Material. Doch woher kommt das Word „Jersey“ überhaupt?

Die Bezeichnung stammt von der britischen Kanalinsel Jersey. Eine Insel, die im Mittelalter vor allem für Wolle und Strickwaren bekannt war. Neben diesem Anlaufspunkt verbreiteten High-Society- Damen der Insel mit ausgefallenen Modestilen und schicker Bekleidung die Bekanntheit und Beliebtheit von den Waren der Insel. Im späteren Verlauf brachten Ikonen wie Coco Chanel den Stoff auf den Laufsteg.

Durch die Herkunft von gestrickten Waren, bezeichnet das Wort „Jersey“ in der Näh-Welt heute die Art der Herstellung. Das Material wird nicht gewoben wie beispielsweise bei Baumwollstoffen, sondern gestrickt oder gewirkt. Unterschieden werden beide Arten in der Laufrichtung des Fadens. Beim Stricken bildet ein horizontaler Faden die Maschenreihe, während der vertikale Faden beim Wirken mit den benachbarten Fäden ein Stäbchen bildet.

Gewirkter und gestrickter Jersey

So entsteht ein robuster Stoff, der auch noch dehnbar ist. Mit einem beigefügten Elasthan-Anteil spricht man von einem elastischen Stoff.  Neben dieser praktischen Eigenschaft für die Bekleidungsindustrie, ist Jersey außerdem weich, angenehm auf der Haut, saugfähig und atmungsaktiv und geschmeidig. Das macht den Klassiker perfekt für den Alltag. Durch die Dehnbarkeit bleibt die Passform erhalten und Hose und Shirt sind außerdem wunderbar bequem.

Eines haben wohl alle Unterarten gemeinsam: die charakteristische Rippenmusterung. Ob fein oder grober, diese Rippungen geben dem Stoff die nötige Elastizität.  Mit unterschiedlichen Materialien und Bindungstechniken kommen dann andere Eigenschaften hinzu oder verändern sich. Danach kannst du deinen perfekten Jersey für dein nächstes Projekt auswählen.

Single- und Double-Jersey

Die bekanntesten Arten sind wohl der Single- und Double- Jersey. Während der Single-Jersey meist dünner ist, erscheint der Double-Jersey deutlich robuster. Das wird verursacht durch die ausschließliche Verwendung von rechten oder linken Maschen. Der Single-Jersey wirkt hingegen wie gestrickt und hat sowohl linke als auch rechte Maschen. Aus Baumwolle ist dieser Jersey wunderbar für sommerlich leichte Outfits, aufgrund der Atmungsaktivität und dünnem Komfort. Der Double-Jersey ist etwas dicker, aber dennoch wunderbar dehnbar und anschmiegsam. Allerdings solltest du beachten, dass sich beide Jerseys gerne einrollen und das Vernähen erschwert wird.

Am häufigsten wird für den Stoff eine Baumwolle mit einem 5-2%-igen Anteil Elasthan verwendet. Das sorgt für tolle Formstabilität und macht diesen Klassiker so beliebt. Näh dir mit dem Single- oder Double-Jersey beispielsweise schöne Shirts, Röcke, gemütliche Hosen oder Kleider. Der hohe Baumwollanteil ist besonders atmungsaktiv, auch für warme Tage.

Baumwoll-Jersey

Die feine Rippung auf dem Baumwoll-Jersey.

Für leichte Bekleidung, gerade für Frühling und Sommer eignet sich auch die Mischung mit Viskose und Elasthan. Die glatte Viskose ist zusätzlich leicht kühlend und fällt etwas schwerer als der Baumwolljersey. Das macht diesen schwungvollen Begleiter mit fließendem Fall perfekt für schöne Sommerkleider und Röcke. Ein weiterer Vertreter des klassischen Jersey ist die Mischung aus Modal und Elasthan. Dieser ist dem Viskosestoff sehr ähnlich. Der fließende Fall, die feine Qualität und die kühlende Wirkung machen auch diesen Jersey perfekt für Sommernächte und Frühlingstage. Besonders beliebt sind sowohl Single- als auch Double-Jersey auch für Kinderbekleidung aufgrund der pflegeleichten und strapazierfähigen Eigenschaften.

Viskose-Jersey

Auch bei der Viskose ist die Rippung zu sehen.

Ob aus Baumwolle-, Viskose– oder Modal-Jersey bei uns findest du bestimmt das Richtige.

Interlock

Noch fester und strapazierfähiger ist der Interlock. Durch die Verbindung zweier Schichten mit rechts gewirkter Seite entsteht ein dickerer Jersey. Die Oberfläche ist außerdem geschlossen und blickdicht. Neben den bekannten Eigenschaften, ist dieses Material durch die doppelte Lage auch für kühle Herbst- und Frühlingstage geeignet.

Allerdings ist er nicht so dehnbar wie ein Double- oder Single-Jersey. Für viel Freude an selbstgenähten Pullovern, Shirts oder Hosen, verzieht sich dieser Stoffe nicht so stark. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Interlock sich nicht einrollt und daher gut für Anfänger geeignet ist.

Neben seiner Strapazierfähigkeit ist der Interlock auch ohne Elasthan-Anteil dehnbar, aber kein elastischer Stoff. Die Dehnbarkeit stammt vor allem durch die spezielle Bindung und Verstrickung der beiden Lagen. Allerdings solltest du darauf achten, dass der Interlock aufgrund des fehlenden Elasthans schneller ausbeult. Dennoch ist er wunderbar auch für Unterwäsche, Kinderbekleidung oder locker sitzende Kleidung geeignet. Vermeide allerdings eng geschnittene Leggings oder Shirts, da die Knie und Schultern zu schnell ausbeulen könnten. Stattdessen findet der Interlock als reiner Baumwollstoff auch gern Verwendung für Spannbettlaken.

Interlock

Dickerer Interlock mit Blumen.

Jacquard- und Cloqué-Jersey

Besonders edel sind der Jaquard- und der Cloque-Jersey. Durch eine spezielle Herstellungstechnik bilden sich bei beiden Strukturmuster im Stoff. Das heißt, schöne Muster sind nicht aufgedruckt, sondern direkt im Gewebe eingestrickt und dadurch hochwertiger. Die tolle Optik des besonderen Jacquard-Jerseys entsteht auch durch spezielle Bindungen, die viele ausgefallen Muster erlaubt. Dennoch macht diese Stricktechnik den Stoff auch weniger dehnbar.

Charakteristisch hat der Jacquard eine glatte Vorderseite mit dem rechts gestrickten Muster und eine Unterseite mit der Grundfarbe und einem erkennbar entgegengesetzten Muster. Bei einigen Stoffen kannst du durch diese Negativ-Darstellung des Musters aufregende Besonderheiten mit vernähen. Wie wäre es mit einer spannenden Strickjacke mit schönem Innenmuster, das an Ärmelsäumen und Kragen hervorblitzt? Weiterhin kannst du den edlen Jersey für schicke Pullover, Kleider oder sogar Hosen verwenden.

Bei dem Cloqué- oder auch Blasen-Jersey entstehen ebenfalls aufwendige 3D-Effekte durch eine Art Blasenbildung. Die untere Lage des tollen Jerseys wird straffer gespannt als die obere. Das verwendete Garn sorgt dafür, dass sich die untere Ware zusammenzieht und so auf der lockeren Oberseite Blasen entstehen, die ein Muster ergeben. Die tolle Optik ist besonders edel. Auch hier ist die fertige Ware weniger dehnbar und durch die Verarbeitung zweiter Lagen etwas dicker. Der aufwendige Hingucker ist bestens geeignet für schicke Kleider oder aufwendige Pullover.

Jacquard-Jersey

Jacquard-Jersey mit eingestriktem Muster.

Cloque-Jersey mit Crash-Effekt

Cloque-Jersey mit Blasen-Effekt im Crash-Design.

Blasen-Jersey

Blasen-Jersey mit Struktur.

Romanit-Jersey oder Punto di Roma

Der Romanit-Jersey oder auch Punto di Roma ist ähnlich zum Interlock. Auch hier werden zwei rechte Lagen miteinenander verstrickt. Aus diesem Grund rollt sich dieser Stoff ebenfalls nicht ein und ist hervorragend für tolle Schalkragen an Jacken oder eng anliegende Hosen geeignet. Aufgrund seiner Mischung aus Viskose, Polyester und Elasthan ist er besonders anschmiegsam, glatt und kühlend. Je nach Polyester-Anteil und Verarbeitung kann jedoch an besonders beanspruchten Stellen ein leichtes Pilling entstehen.

Romanit-Jersey

Der Romanit hat eine angenehm glatte Oberfläche

Im Gegensatz zum dünnen Viskose-Jersey zeichnen sich bei dem Romanit körperliche Unebenheiten nicht ab. Mit den verschiedensten Optiken von matt bis schimmernd kannst du viele tolle Looks von sportlich bis elegant kreieren. Neben sportlichen Outfits mit Leggings und engen Shirts kannst du auch figurbetonte Kleider und schwingende Röcke nähen. Der schöne Fall ähnlich zum Viskose und die Dehnbarkeit des Romanitjs sorgen für viele Einsatzmöglichkeiten.

Ob neues Alltagsoutfit im sportlichen Look oder elegantes Abendkleid, dieser Stoff macht alles mit und wir haben genau den richtigen Romanit-Jersey für dich!

Funktions-Jersey oder Sportstoff

Wenn du einen Stoff suchst, der perfekt für sportliche Aktivitäten geeignet ist, dann ist der Funktions-Jersey genau das Richtige. Dieser Sportstoff hat spezielle Eigenschaften aus 100% Kunstfasern und besteht meist aus Nylon, Polyester und Elasthan. Der Funktionsstoff ist deutlich feiner gestrickt, dichter und dennoch sehr dünn und leicht. Das macht den sportlichen Vertreter perfekt für Laufleggings und Sport-Bhs. Auch als Badeanzugstoff ist er für die nächste Bade-Saison ein treuer Begleiter.

Badeanzugstoff mit Metallic-Effekt

Das fein gestrickte Garn des Badeanzugstoffs mit Metallic-Effekt ist besonders dicht und bietet trotz dünnem Griff sogar UV-Schutz!

Durch die Verwendung von Kunstfaser ist dieser Jersey hochelastisch und schmiegt sich deiner Körperform genau an. Außerdem ist er schnell trocknend und daher immer wieder schnell einsatzfähig. Das ist besonders wichtig, da der Sportstoff durch die Kunstfasern keinen Schweiß ableiten kann und daher öfters gewaschen werden muss. Unsere Sportstoff sind allerdings aus Polyamid und damit angenehmer zu tragen. Du kommst weniger ins Schwitzen und die Stoffe riechen nicht nach chemischen Substanzen. Außerdem ist dieses Material langlebiger als ein einfacher Polyester-Stoff.

Der Funktions-Jersey oder auch Polyester-Stretch ist in matt und glänzend ein langlebiger Begleiter für sportliche Aktivitäten.

Sportstoff mit graphischem Muster

Der feine Sportstoff mit Dreiecken ist ebenfalls dicht gearbeitet und schützt auch vor UV-Strahlen.

Egal, ob du joggst, schwimmst, Ballsport betreibst oder einfach in das Fitnessstudion gehen willst, unsere farbenfrohen Funktionsstoffe halten dich in Form!

Woll-, Krepp- und Folienjersey

Weniger bekannt sind der Woll-Jersey, Krepp-Jersey und Folienjersey. Der Woll-Jersey ist gerade für den Winter wunderbar warm und elastisch. Aus diesem Grund ist er perfekt für schöne Winterkleider und Pullover, aber auch für Kinderbekleidung. Allerdings solltest du auf die Wolle achten, da diese kratzig und nicht immer maschinenwaschbar sein kann.

Der Krepp- Jersey ist mit seiner strukturierten, leicht körnigen Oberfläche ein kleiner Exot unter den Jerseys. Diese Optik erhält er durch hart verdrehte Garne, die dem Stoff auch mehr Festigkeit verleihen. Daher ist der Krepp-Jersey mit seinem schönen Fall und der Formstabilität perfekt geeignet für Blusen und schicke Kleider. Allerdings ist dieser elegante Stoff aus Polyester, Viskose oder Seidengemischen auch anfällig und kann Fäden ziehen. Daher solltest du mit diesem edlen Hingucker vorsichtig sein. Dennoch ist der Krepp-Jersey nicht nur ein schicker Stoff, sondern auch gut zu vernähen. Die Schnittkanten rollen sich trotz strickähnlicher Dehnbarkeit nicht ein. Schöne Faltenröcken oder gekräuselte Säume sind mit dem Krepp-Jersey ebenfalls kein Problem.

Feiner Krepp-Jersey mit Blumen

Die feine, körnige Struktur des Krepps gibt dem Stoff einen speziellen Griff.

Der Folienjersey besteht vor allem aus stark glänzendem Material. Daher wird er vor allem bei Kostümen oder Party-Outfits verwendet. Die Folie ist meist mit schillernden Mustern, Schuppen oder Paillettenimitationen bedruckt. Auch diese Stoffe sind wie die Funktionsstoffe meist sehr dehnbar, aber aufgrund ihrer Kunstfaser nicht atmungsaktiv.

Tipps und Tricks zum Vernähen und Pflegen

Nun hast du vielleicht den perfekten Jersey für dich gefunden und willst am liebsten gleich loslegen. Doch vorher solltest du einige Tipps zur Pflege und dem richtigen Vernähen lesen. Wir haben dir alles Wichtige zusammengefasst.

Jersey richtig pflegen

Jersey hat in seinen verschiedenen Ausführungen tolle Eigenschaften. Grundsätzlich ist ein Jersey, besonders die Klassiker, sehr pflegeleicht und bügelfrei. Für die richtige Hygiene sollten Bettbezüge oder Bettwäsche aus Jersey regelmäßig gereinigt werden. Das kannst du ganz einfach bei 60°C in der Maschine. Bei Kleidung reicht meist auch das regelmäßige Waschen bei kalten Temperaturen. Übersteigt der Elasthan-Anteil des Jerseys 10% sollte der Stoff im Schonwaschgang bei nicht höher als 30°C gewaschen werden. Achte auch immer auf vorhanden Waschhinweise!

Bei zu wenig Wasser in der Maschine, beispielsweise bei Sparprogrammen kann der Stoff schnell aneinander reiben und die Fasern schädigen. Außerdem kann die Farbe schneller ausbleichen. Vermeide außerdem das Trocknen im Trockner. Stattdessen ist das Luft-Trocknen im Liegen sehr viel schonender für die Passform und du hast lange Freude an deinen selbstgenähten Lieblingsteilen!

Da Jersey im Allgemeinen eher bügelfrei ist und nur selten zu Knittern neigt, brauchst du ihn nicht unbedingt bügeln. Sollten dich doch eine Falten stören, sind niedrige Temperatur besser. Außerdem kannst du an einer unauffälligen Stelle sichergehen, dass die Hitze keine Schäden verursacht.

Und hier noch einmal kurz zusammengefasst, was bei der Pflege zu beachten ist:

  • lieber bei geringen Temperaturen und Schonwaschgang waschen (Waschhinweise beachten)
  • an der Luft und liegend trocknen
  • bügeln nur mit geringen Temperaturen und vorher an versteckter Stelle testen

Tipps zum Nähen mit Jersey

1. Vorher waschen

Damit dein neues Lieblingsshirt oder Kleid später nicht zu klein ist, solltest du den Stoff vorher einmal waschen. Damit der schöne Stoff sich nicht verzieht, kannst du ihn einmal in der Mitte falten und die Kanten mit einem Overlock oder Zick-Zack-Stich vernähen. Diese lassen sich nach dem Waschgang einfach wieder auftrennen und dein Stoff ist weiterhin gerade.

3. Zusammenziehen lassen vor dem Zuschnitt

Auch solltest du nicht sofort nachdem du den Stoff hingelegt hast, losschneiden. Aufgrund der Elastizität „springt“ der Stoff noch etwas ein. Damit deine Nähprojekte später auch richtig sitzen, solltest du den Jersey ein paar Minuten „ruhen“ lassen. Dann kannst du die Schnittteile im Fadenlauf (parallel zur Webkante) auflegen. Dabei ist es wichtig bei dünneren Jersey-Stoffen mehr Nahtzugabe zu lassen. Wenn du zu nah am Rand nähst, können deine Nähte schneller aufribbeln.

4. Stretchfix für den Saum und Kanten verwenden

Bei einige Jersey-Arten rollen sich die Schnittkanten aufgrund der Bindungs-Verfahren ein. Das kann manchmal störend beim Nähen sein. Hier kann dir das T30 Stretch-Fix von Vlieseline viel Nähfrust ersparen. Ob als fertiges Band oder Meterware, diese praktische Hilfe hält deine Nähte elastisch und verhintert lästiges Einrollen.  Auch Säume bleiben mit dem Stretchfix in Form. Außerdem kannst du das T15 Flexiband in schwarz oder weiß verwenden. Dazu bügelst du einfach das Band, ohne das Bügeleisen zu schieben, kurz auf die Schnittkante.  Ebenso wie das T30 hält es deine Säume in Form, unterstützt die Elastizität und erleichtert das Nähen sogar an Rundungen. Für weitere Zwecke kannst du dieses Band auch auf sehr feinen Stoffen anwenden.

Stretchfix T30 Meterware

Ob als Meterware oder Abschnitt, das Stretchfix ist beim Nähen mit Jersey unerlässlich.

Das lästige Einrollen kann allerdings auch ein Vorteil sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Stoffen, muss Jersey nicht zwingend versäubert werden. Der Rand rollt nur ein aber franst nicht aus.

5. Eine Jersey-Nadel verwenden

Vernähe deinen neuen Lieblings-Jersey am besten mit speziellen Jersey -Nadeln. Je nach Feinheit des Stoffes kannst du aus verschiedenen Größen wählen. Aufgrund der abgestumpften Nadel schiebt diese die feinen Garne des Stoffes nur zur Seite, um den Stoff zu vernähen. Das heißt, die Fasern werden nicht verletzt und du hast viel Freude an deinem selbstgenähten Kleidungsstück.

Jersey-Nadeln

6. Zwillingsnadel für dehnbare Säume

Für mehr Formstabilität kannst du den  Saum mit einer Zwillingsnadel vernähen. Die zwei Oberfäden sorgen für einen sauberen und dennoch dehnbaren Abschluss.

Zwillingsnadel für Stretch

7. Elastische Nähte verwenden

Aufgrund der Weichheit und Elastizität ist ein Stich mit mehr Fadenweite empfehlenswert. Ein Zickzack- oder Dreifachstich können dabei außerdem die Elastizität des Stoffes unterstützen. Damit geben die Nähte ein wenig nach. Wenn du viel mit Jersey nähst oder nähen möchtest, empfielt es sich außerdem eine Overlock-Maschine zu kaufen. Diese versäubert und vernäht in nur einem Schritt und du erhälst professionelle Nähte, die halten!

Alternativ kannst du auch elastischen Nähfaden verwenden, beispielsweise Seraflex. Damit bleiben deine Nähte dauerhaft genauso elastisch wie der Stoff und passen sich an.

8. Nicht direkt an der Stoffkante beginnen

Beginne mit dem Nähen nicht direkt an der Stoffkante. Stattdessen kannst du etwa 3 – 4 cm nach der Kante beginnen und zurück und wieder vor nähen. Damit verhinderst du, dass dein schöner Stoff in der Stichplatte eingezogen wird.

9. Nicht ziehen beim Nähen

Wenn du das erste Mal Jersey vernähen möchtest, wirst du schnell merken, dass es sich anders verhält als feste Baumwolle. Im Gegensatz dazu ist dieser Stoff elastisch, rutschiger und bedarf einer Vorsicht beim Vernähen. Solltest du unter der Nähmaschine zu stark am Stoff ziehen, schlägt der Stoff später Wellen. Dabei ist dünnerer Jersey oder auch rutschiger Viskose-Jersey schwerer zu vernähen als beispielsweise Double-Jersey, der etwas fester und stabiler ist. Allerdings solltest du auch hier darauf achten, den Stoff nicht zu stark zu schieben oder zu ziehen.

Außerdem kannst du den Nähfußdruck etwas lockern oder alternativ ein Stück Backpapier links direkt an die Naht legen. Dadurch schiebt der Nähfuß auf der linken Seite über das Backpapier und gleitet besser ohne den Stoff zu verzerren.

10. Verstärkung von Knopflöchern

Für Ösen, Druckknöpfe oder Knopflöcher empfehlen wir bei Jersey eine Verstärkung unter zu legen. Andernfalls kann dein Stoff an diesen Stellen durch die Elastizität zu weich sein und Öse oder Knopf könnten ausreißen. Die Verstärkung gibt dem Jersey die nötige Stabilität. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Ösen oder Knöpfe zu verstärken. Mit den Power Dots von Prym kannst du ganz einfach die vorgestanzten Vliespunkte auf Jersey und feine Stoffe aufbügeln. Alternativ kannst du mit der Vlieseline G 785 deine Verstärkung individuell anpassen und zuschneiden.

Power Dots von Prym

Mit den Power Dots von Prym kannst du Ösen und Knöpfe im Handumdrehen verstärken.

11. Erst zusammennähen, dann versäubern

Näh deine vorgefertigen Schnittteile immer erst zusammen bevor du sie versäuberst. Durch eine umgekehrte Reihenfolgen können schiefe oder gewellte Kanten entstehen und die Schnittteile passen nicht mehr genau übereinander. Kleiner Tipp: Klebe die Schnittteile mit dem temporären Textilkleber von Prym zusammen, dadurch verrutschen deine Abschnitte nicht und du kannst sie sauber zusammennähen.

Temporärer Textilkleber von Prym

Der Klebestick ist leicht am Saum aufzutragen.

Fazit

Jersey ist ein absoluter Klassiker und in nahezu jeder Lebenslage ein treuer und bequehmer Begleiter für deine Mode. Nicht nur dezente Unifarben sehen toll aus. Ebenso können ihn tolle Muster und Effekte schmücken. Die verschiedensten Stärken, Oberflächen und vorteilhaften Eigenschaften machen ihn zu einem echten Allrounder. Neben bequemem Sitz, pflegeleichten Eigenschaften und meist atmungsaktiven Fasern, hinterlässt dieser Stoff ein tolles Hautgefühl.

Auch wenn der Jersey einige Tücken birgt, lohnt es sich mit diesem tollen Material viele neue Lieblingsoutfits zu zaubern. Wenn du unsere Tipps und Tricks gut gelesen hast, kann nichts mehr schiefgeben. Also trau dich ruhig an eine der beliebtesten Stoffarten heran und du wirst es nicht bereuen.

Auch wird sind überzeugt von den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten vom Jersey. Für deine ersten Nähideen haben wir passende Schnittmuster und tolle Bücher rund ums Nähen mit Jersey. Damit kannst du gleich loslegen!

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